JAS e.V. – Campus Freiham, Kinder- und Jugendbeteiligung

19.-22. Februar 2013

„Wir planen für die Zukunft – Campus Freiham“ lautete das Motto der Beteiligungswerkstatt in der Pasinger Fabrik, die Kultur & Spielraum e.V. im Auftrag des Referates für Bildung und Sport vom 19.- 22. Februar 2013 organisierte. Über 150 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 17 Jahren nutzten die Chance ihre Erfahrungen und Expertise in die Gestaltung des neuen Schulzentrums einzubringen. JAS arbeitete mit und war für die architektonische Beratung des Konzeptes und die Konzeption und Durchführung einer Modellbauwerkstatt zuständig. Abschließend wertete JAS die Ergebnisse mit aus.


Im Norden Münchens wird ein ganz neuer Stadtteil entstehen. 15.000 Menschen sollen in den nächsten Jahren dort angesiedelt werden. Eine große Aufgabe für Stadt und Planer. Diesmal wurden zur Planung des Schulcampus in Freiham auch Kinder und Jugendliche nach ihren Vorstellungen gefragt und konnten ihre Ideen, sowie Bedürfnisse an eine moderne Schule äußern.

Eine Woche lang überlegten Münchner Schüler unterschiedlicher Schularten wie eine Schule der Zukunft aussehen könnte. Verschiedene architektonische Bereiche eines Schulbaus wurden mit den Kindern diskutiert. Täglich wechselten die Schwerpunkte: Wo ist mein Platz in der Schule? Wie sehen die Gemeinschaftsräume aus? Wo findet Kommunikation statt? Wie ist der erste Eindruck? Welche Wege möchte ich zurücklegen? Wo lerne ich und wie? Ihre Anliegen und Ideen setzten die Schüler in Modellen um. Einige Schüler präsentierten die Ergebnisse auf der Zukunftskonferenz zum Campus Freiham der Beteiligungswerkstatt der Erwachsenen.

„Fragt uns doch mal: Wir finden es gut, dass unsere Meinung VOR der Planung und dem Bau des Schulcampus gefragt ist und zählt“.
Die Ergebnisse der Schüler kann man in Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge unterteilen.
Nutzungsvorschläge waren zum Beispiel gemeinsame Treffpunkte auf dem Campusgelände, verschiedene Lernsituationen, Bewegungsräume und Ruhezonen. Ganz wichtig war immer das Thema des Sitzens. Die Umsetzung sollte möglichst vielfältig, lebensnah sowie naturverbunden, individuell und angemessen groß sein. Einige Bedürfnisse der Schüler klingen auf den ersten Blick banal und selbstverständlich, sind aber in der Lebenswirklichkeit vieler Schüler nicht vorhanden. Umso mehr haben sich die Kinder über die Wertschätzung ihrer Meinung gefreut und hoffen auf eine Umsetzung, auch wenn es erst die nächste Schülergeneration betreffen wird. Alle Ergebnisse können genauer unter folgendem Link eingesehen werden: http://www.bildungscampus-freiham.de/beteiligungswerkstatt/

Schülerzitate:
„Wir wollen auf unterschiedlichen Ebenen lernen. Oben hat man viel Licht und den Blick überall hin. Je weiter unten man ist, desto ruhiger und introvertierter wird es. Wir wünschen uns viele Pflanzen und unterschiedliche Sitzmöglichkeiten.“ Pia, 16

„In den Klassen ist es meistens sehr laut. Die meisten Leute sind nach der Pause deshalb gar nicht erholt.“ Amira, 12

„Ich lerne am besten auf meinem Sitzsack. Im Winter ist er in meinem Zimmer, im Sommer nehme ich ihn mit nach draußen.“ Dilara, 9

„Ich wünsche mir einen Ort, an dem ich mit meiner Lehrerin über mein Zeugnis und andere Sachen in Ruhe sprechen kann.“ Juli, 9

„Die Menschen sind unterschiedlich, also brauchen sie auch unterschiedliche Dinge.“

„Wir Mädchen brauchen Räume ohne die Jungs. Am besten eine Mädchencafeteria, wo wir sitzen und uns unterhalten können, die Jungs wollen gar nicht sitzen.“ Gizem, 9
„Im Klassenzimmer brauchen wir warmes Wasser zum Händewaschen, Spiegel und Seife.“ Benno, 14

„Vogelzwitschern, Wasserplätschern, frische Luft und freier Himmel. Ich wünsche mir eine naturbetonte Schule mit großen Fenstern mit Blick ins Grüne.“ Florian, 13

„Schule muss mehr Spaß machen, so dass man in der Früh gerne hingeht.“


Partner/ Auftraggeber:

Kultur und Spielraum e. V. (im Auftrag des Referats für Bildung und Sport München)

Termin:

19.-22. Februar 2013

Ort:

Pasinger Fabrik

Teilnehmer:
150 Schüler unterschiedlicher Schulformen und Alters

Team:

Barbara von Jagow (JAS), Miriam Mahlberg (www.urbanes-wohnen.de)